Die Lossprechung der Auszubildenden des Gold- und Silberschmiede Handwerks, wurde zum 100jährigem Bestehen der Innung im Hansesaal des historischen Rathauses in Köln vollzogen. Oberbürgermeister Jürgen Rothers sprach den frisch ernannten Gesellinnen und Gesellen seine Glückwünsche aus und hob die Lossprechungsfeier als „schöne Tradition und zugleich eine beeindruckende Demonstration unseres Handwerks“ hervor.
Die Zeremonie folgte einem Ritual, in Anlehnung an die Sage von „Jason und dem goldenen Vlies“. Die vier Auszubildenden wurden auf einem Schemel kniend und einem aufgelegtem Schaffell auf der Schulter, von Ehrenobermeister Hans-Jürgen Alius mit einem Ringriegel in den Gesellenstand erhoben. Wir gratulieren den Goldschmiedegesellinnen Christine Boll, Lena Fries, und Zari Schmidt sowie dem Goldschmiedegesellen David Böhm.
Geehrt wurde auch Wilhelm Nagel. Der Schöpfer des Deutschen Fußballpokals von 1964 ist schon 60 Jahre als Goldschmiedemeister in Köln tätig; in Anerkennung seiner Leistungen verlieh ihm Obermeister Bernd Drösser erstmalig das neu aufgelegte Sigillum der Innung in Platin. Es ist einer mittelalterlichen Abbildung des Verbundbriefes von 1396 entlehnt, in dem die 22 Kölner Gaffeln die Ablösung der Patrizierherrschafft besiegelten. Geschmückt wird es mit dem lateinischen Spruch „Sigillum fraternitatis aurifabrorum colonien“ („Siegel der Brüderlichkeit derer, die in Köln goldschmieden“). Die Auszeichnung soll nur zu besonderen Anlässen vergeben werden.